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AutorenbildMario Neuner

Migräne behandeln: Linderung von Kopfschmerzen mittels NeuroSense Therapie

Aktualisiert: 13. Nov.

Eine Frau hat eine Migräneattacke

Migräne ist eine weit verbreitete neurologische Erkrankung, die Millionen von Menschen weltweit betrifft. Die Auswirkungen von Migräne gehen jedoch über "einfache Kopfschmerzen" hinaus und können das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. In diesem Blogbeitrag werde ich näher auf Migräne eingehen und ihre Symptome, mögliche Auslöser und bewährte Strategien zum Thema "Migräne behandeln" beleuchten.


Was ist Migräne?

Migräne ist keine gewöhnliche Kopfschmerzerkrankung, sondern eine komplexe neurologische Störung. Sie zeichnet sich durch wiederkehrende und oft intensiv pulsierende Kopfschmerzen aus, die von begleitenden Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit begleitet sein können. In einigen Fällen treten vor oder während der Kopfschmerzen auch neurologische Symptome auf, die als Aura bezeichnet werden.


Symptome von Migräne

Die Symptome einer Migräne können von Person zu Person variieren, aber typischerweise treten einseitige, moderate bis starke Kopfschmerzen auf. Diese können Stunden bis hin zu mehreren Tagen anhalten und von weiteren Beschwerden wie Schwindel, Sehstörungen, Kribbeln in den Extremitäten und Konzentrationsproblemen begleitet werden.


Mögliche Auslöser von Migräne

Mögliche Auslöser für Migräneattacken können individuell unterschiedlich sein, aber häufige Faktoren sind Stress, hormonelle Veränderungen, bestimmte Lebensmittel und Getränke, Schlafmangel, starke Gerüche oder helles Licht. Vor allem aber dürften neurologische Veränderungen im Gehirn zu den charakteristischen Symptomen führen.


Beteiligte Hirnareale: Bei einer Migräne sind verschiedene Bereiche des Gehirns beteiligt. Es gibt keine eindeutige Ursache für Migräne, aber es wird angenommen, dass neurologische Veränderungen im Gehirn zu den charakteristischen Symptomen führen. Hier sind einige der beteiligten Hirnareale:


Trigeminovaskuläres System: Das trigeminovaskuläre System spielt eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Migräne. Es besteht aus dem Trigeminusnerv, der die Gesichts- und Kopfschmerzrezeptoren versorgt, sowie den Blutgefäßen, die das Gehirn umgeben. Bei einer Migräneattacke wird das trigeminovaskuläre System überaktiv, was zu Entzündungen, Vasokonstriktion (Verengung der Blutgefäße) und Vasodilatation (Erweiterung der Blutgefäße) führen kann.


Thalamus: Der Thalamus ist eine Struktur im Gehirn, die als Schaltzentrale für sensorische Informationen fungiert. Bei Migräne kann der Thalamus eine gestörte Verarbeitung von Schmerzsignalen zeigen, was zu den intensiven Kopfschmerzen führen kann.


Hirnstamm: Der Hirnstamm ist ein Bereich des Gehirns, der viele lebenswichtige Funktionen reguliert, darunter auch die Schmerzwahrnehmung. Bei Migräne können Veränderungen im Hirnstamm zu einer gesteigerten Schmerzwahrnehmung führen.


Limbisches System: Das limbische System ist für die Regulation von Emotionen, Stimmung und Stressreaktionen zuständig. Bei Migräne kann eine Überaktivität im limbischen System dazu beitragen, dass Stress und emotionale Belastungen Migräneattacken auslösen oder verstärken.


Frontale und präfrontale Regionen: Die frontalen und präfrontalen Regionen des Gehirns sind mit kognitiven Funktionen wie Aufmerksamkeit, Konzentration und Gedächtnis verbunden. Während einer Migräneattacke können diese Bereiche beeinträchtigt sein, was zu Gedächtnisproblemen, Konzentrationsstörungen und verändertem Denken führen kann.


Weitere Ursachen für Migräne - ein neurologischer Blickwinkel

Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Schwankungen, insbesondere bei Frauen, können Migräneattacken auslösen. Dies kann im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus, der Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln oder den Wechseljahren stehen.


Ernährungsfaktoren: Bestimmte Lebensmittel und Getränke können Migräne auslösen. Dazu gehören unter anderem Koffein, Alkohol (insbesondere Rotwein), bestimmte Käsesorten, Schokolade, künstliche Süßstoffe und nitratreiche Lebensmittel wie geräuchertes Fleisch.


Stress: Stress ist ein häufiger Auslöser für Migräne. Hohe Belastung, emotionale Anspannung oder plötzliche Veränderungen im Stressniveau können zu Kopfschmerzen führen.


Schlafmangel: Unzureichender Schlaf oder Schlafstörungen können Migräneattacken begünstigen. Regelmäßige Schlafgewohnheiten und ausreichende Erholung können helfen, das Risiko von Migräne zu reduzieren.


Umweltfaktoren: Starke Gerüche wie Parfüm, Rauch oder chemische Dämpfe, helles oder flackerndes Licht sowie laute Geräusche können Migräne auslösen oder verschlimmern.


Wetterveränderungen: Einige Menschen sind empfindlich gegenüber Wetterveränderungen wie hohem Luftdruck, Hitze, Kälte oder starken Winden. Diese Veränderungen können Migräneattacken auslösen.


Migräne behandeln - so hilft die NeuroSense Therapie?

Die NeuroSense Therapie kann in einige Bereiche der neurologischen Regulation eingreifen. Dabei ist es wichtig zu verstehen welche Hirnareale überaktiv sind und von welchen die Aktivität wärend eines Migräneanfalls gehemmt werden. Die hyperaktiven Areale müssen reguliert und gehemmt werden - gehemmte Areale aktiviert.


1) Verbesserung der neurologischen Regulation:

Migräne wird oft mit einer Dysregulation des Nervensystems in Verbindung gebracht. Die NeuroSense Therapie kann helfen, die neurologische Regulation zu verbessern, indem es das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Teilen des Nervensystems fördert. Dies kann dazu beitragen, die Übererregbarkeit des Nervensystems zu reduzieren, die bei Migräne eine Rolle spielt.


2) Stärkung der sensorischen Integration:

Die NeuroSense Therapie beinhaltet oft Übungen zur Verbesserung der sensorischen Integration, bei denen verschiedene Sinnesmodalitäten wie Sehen, Hören und Tasten miteinander kombiniert werden. Durch die Stärkung der sensorischen Integration kann das Gehirn besser mit sensorischen Reizen umgehen und mögliche Trigger für Migräne besser verarbeiten.


3) Förderung der mentalen Stärke und Stressbewältigung:

Migräne kann durch Stress und emotionale Belastungen ausgelöst oder verschlimmert werden. Die NeuroSense Therapie kann Techniken zur Stärkung der mentalen Stärke und Stressbewältigung vermitteln. Dies kann dazu beitragen, den Umgang mit Stress zu verbessern und somit die Wahrscheinlichkeit von Migräneattacken zu verringern.


4) Verbesserung der körperlichen Fitness:

Regelmäßiges Training hat positive Auswirkungen auf die körperliche Fitness. Eine verbesserte körperliche Fitness kann dazu beitragen, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern, Stress abzubauen und die Häufigkeit und Intensität von Migräneattacken zu reduzieren.


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