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AutorenbildMario Neuner

Neue Therapiemöglichkeiten von Covid-19: Erkenntnisse und Neurologische Auswirkungen der Krankheit

Aktualisiert: 13. Nov.


Covid 19


Kopfschmerzen, Gedächtnisprobleme oder Fatigue sind nur einige der Beschwerden, die während und nach einer Corona-Infektion auftreten können. Doch wie entstehen diese Symptome eigentlich?

Eine neue Studie von Radike J et al., veröffentlicht in Nature Neuroscience, liefert wichtige Erkenntnisse über die molekularen Veränderungen im Gehirn bei Covid-19-Patienten. Die Studie mit dem Titel "Proteom- und Transkriptom-Analysen des Hirnstamms, Kleinhirns und olfaktorischer Gewebe in frühen und späten Phasen von Covid-19" (Nat Neurosci 2024 Feb 16. doi: 10.1038/s41593-024-01573-y) untersucht, wie das Virus verschiedene Hirnregionen beeinflusst und welche langfristigen Auswirkungen dies haben kann.


Der Vagusnerv und seine Rolle bei Covid-19

Interessanterweise greift das Coronavirus nicht immer die Nervenzellen im Gehirn direkt an. Stattdessen reagieren einige Nervenzellen auf die Entzündungen im restlichen Körper. Hier spielt der Vagusnerv eine entscheidende Rolle. Dieser Nerv verbindet das Gehirn mit verschiedenen Organen wie der Lunge, dem Darm und dem Herz. Durch den Vagusnerv werden die Informationen über die Entzündung im Körper an das Gehirn weitergeleitet, ohne dass das Gehirngewebe selbst infiziert ist.


Neurologische Beschwerden und ihre Ursachen

Diese Übertragung der Entzündungsinformation könnte die neurologischen Beschwerden wie Fatigue erklären. Der Vagusnerv, der auch im Hirnstamm abgebildet ist, steuert nicht nur autonome Funktionen wie Atmung, Herzfrequenz und Blutdruck, sondern auch unseren Antrieb, Motivation und Stimmungslage. Bestimmte Nervenzellen des Vagusnervs schütten Botenstoffe aus, die Symptome wie Fatigue verursachen können.

Laut der Studie von Radike et al. wurden im Hirnstamm signifikante Veränderungen in der Proteinexpression beobachtet, die auf eine entzündliche Reaktion hinweisen. Diese Veränderungen waren in der späten Phase der Infektion weniger ausgeprägt, was darauf hindeutet, dass der Körper versucht, die Entzündungen im Laufe der Zeit zu kontrollieren. Im Kleinhirn, das für die motorische Koordination verantwortlich ist, wurden ebenfalls Veränderungen in der Protein- und Genexpression festgestellt, besonders in den Signalwegen.


Akute und langfristige Auswirkungen von Covid-19

In den meisten Fällen ist diese Reaktion vorübergehend, und nach der akuten Erkrankung normalisieren sich die molekularen Veränderungen wieder. Bei Long Covid allerdings kann diese Situation bestehen bleiben und zu anhaltenden Beschwerden führen.


Therapeutische Ansätze bei Covid-19

Mit einer gezielten interdisziplinären Therapie, die Neurologie, Ernährung und Bewegung kombiniert, können diesen Entzündungsprozessen entgegengewirkt werden. Diese umfassende Herangehensweise könnte helfen, die langfristigen neurologischen Auswirkungen von Covid-19 zu mildern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Erfahre mehr zu meinen 7 Ansätzen der Linderung von Long Covid Beschwerden.

Die Ergebnisse der Studie von Radike J et al. tragen entscheidend zum Verständnis der neurologischen Auswirkungen von Covid-19 bei und eröffnen neue Wege für die Behandlung von Long Covid. Indem wir die molekularen Mechanismen besser verstehen, können wir gezieltere und effektivere Therapien entwickeln, um den Betroffenen zu helfen.

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